Pfalz
Das Anbaugebiet liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz in Deutschland. Die Weinberge umfassencirca 24000 Hektar Rebfläche, damit handelt es sich nach Rheinhessen um das zweitgrößte deutsche Anbaugebiet. Bis zum Jahre 1995 hieß es Rheinpfalz, der nunmehrige Name (lat. Palatium = Palast) leitet sich von den Pfalzgrafen des Heiligen Römischen Reiches ab, die in der Stadt Heidelberg vom 13. bis Mitte des 18. Jahrhunderts residierten. Erste Hinweise auf Weinbau gibt es lange vor den Römern in keltischen Gräbern bereits 550 v. Chr., die in Laumersheim und Bad Dürkheim gefunden wurden. Nach dem Rückzug der Römer aus diesem Gebiet wurde im 7. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Klöster der Weinbau neu belebt. Im 8. Jahrhundert werden bereits über hundert Weinbauorte erwähnt. Im 12. und 13. Jahrhundert tauchten in diesem Gebiet die ersten Weinbergs-Bezeichnungen auf, die zum Teil in den Einzellagennamen bis heute erhalten geblieben sind.
Klima und Boden
Die klimatischen Bedingungen für den Weinbau sind geradezu ideal. Es gibt trockene, nicht zu heiße Sommer und milde Winter. Mit jährlich rund 1.800 Sonnenstunden ist die Pfalz eines der wärmsten deutschen Anbaugebiete mit nahezu mediterranem Klima. Die Böden an der Haardt bestehen durchweg aus Mischungen von Sand, Lehm, Mergel und Ton. Die Böden an der Südlichen Weinstraße gelten wegen ihres höheren Gehalts an Lehm als nährstoffreicher und damit als schwerer. Im Bereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße gibt es leichtere und bezüglich des Wassers durchlässigere Böden. An den Randhügelzonen dominieren Kalkböden. Bereiche, Gemeinden und Lagen
Weinbau
In insgesamt 144 pfälzischen Ortschaften wird Weinbau betrieben, vor allem in Süd- und Vorderpfalz am Westrand der Ebene zwischen dem Rhein und dem Pfälzerwald. Ursprünglich war das Weinanbaugebiet dreigeteilt und gliederte sich von Süd nach Nord in Ober-, Mittel- und Unterhaardt. Im Jahre 1935 wurde die Deutsche Weinstraße als erste ihrer Art geschaffen. Sie führt von Bockenheim im Norden bis Schweigen-Rechtenbach an der französischen Grenze. Nach ihr sind seit 1969 auch die zwei pfälzischen Bereiche Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße benannt, die in insgesamt 25 Großlagen mit 325 Einzellagen gegliedert sind.
Das Hauptaugenmerk der Winzer in dem vom Pfälzerwald begrenzten und durch ihn geschützten Anbaugebiet liegt auf klassischen Rebsorten, allen voran dem Riesling. Der König der Weißweine ist in der Pfalz inzwischen unbestritten die Nummer eins mit mehr als 5.000 Hektar Anbaufläche. Doch auch die Weiß- und Grauburgunder sind stark im Kommen. Daneben gehören unter anderem Silvaner, Müller-Thurgau, Scheurebe, Gewürztraminer, Kerner und Morio-Muskat zum vielfältigen Weißwein-Angebot der Pfalz. Immer wichtiger werden die Rotweine. Da gibt es spritzig-frische Weißherbste von der Portugieser-Rebe und fruchtige Spätburgunder. Und als besondere pfälzische Erfolgsgeschichte den Dornfelder, der seit einigen Jahren für Furore sorgt. Aktuell sind etwa 60% der Rebfläche mit weißen Reben und 40% mir roten Reben bestückt.
Quelle: WeinPlus / Deutsches Weininstitut