Vietti
Welcher Genießer und Weinfreund träumt nicht davon, sich durch den herbstlichen Nebel des Piemonts zu bewegen und feinen Barolo zu Alba Trüffel auf Tajarin zu trinken?!
Eine richtig gute Anlaufstelle ist sicherlich das etwas verschlafen wirkende Örtchen Castiglione Falletto. Hier, im Herzen der Langhe, im Epizentrum des Genusses, inmitten der malerischen Kulisse der berühmten Weinbergslagen des Barolo-Gebietes, ist das Weingut Vietti zu Hause.
In der langen Geschichte seit seiner Gründung kann das Weingut auf eine stetige Entwicklung in Sachen Qualität zurückschauen. Einen richtig starken Schub erfuhr das Weingut in den 1960er Jahren, als ein junger Önologe und Kunstliebhaber namens Alfredo Currado durch die Heirat mit Luciana Vietti seinen Beitrag zur Geschichte des Weingutes leistete. Er hatte verstanden, dass die Zeit reif war für Veränderungen und hatte genug Mumm in den Knochen, um Althergebrachtes neu zu definieren und ein für alle Mal zu verändern. Während alle Produzenten ihre Trauben aus den unterschiedlichen Lagen zu einem Barolo zusammenführten, hat man auf dem Weingut Vietti bereits im Jahr 1961 eine Cru- Lage getrennt abgefüllt. Dass die italienische Weißwein- Rebsorte Arneis heute überhaupt noch jemand kennt und trinken kann, verdanken wir ebenfalls dem Hause Vietti. Er konnte die wenigen Produzenten, die damals noch Arneis-Reben besaßen, während eines Mittagessens davon überzeugen, dem Weingut ihre Trauben zu liefern und sukzessive die Anbaufläche durch Neuanpflanzungen zu vergrößern. Vietti machte Ende der 60er Jahre aus diesen Trauben den ersten reinsortigen Arneis-Wein und ebnete den Weg für alle weiteren Weine dieser Art. Im Laufe der Jahre konnte das Weingut durch strategische Käufe seine Weinbergslagen im Barolo- Gebiet zu einem mehr als beachtlichem Portfolio ausbauen. Kaum ein anderes Weingut
besitzt Flächen in Lagen wie Villero, Lazzarito, Brunate, Ravera, Rocche di Castiglione. Ab 2018 werden auch Weine aus Monvigliero und Cerequio mit den Künstleretiketten abgefüllt. Auch aus dem benachbarten Barbaresco-Gebiet hat man Beachtliches zu bieten: neben dem Masseria wird es mit dem 2018er auch einen Rabajá geben. Weitsicht beweisen Luca und Elena Currado Vietti außerdem, die auch nach dem Verkauf im Jahre 2016 an die Familie Krause in führender Position tätig sind, indem sie eine enge Zusammenarbeit mit Walter Massa eingegangen ist. Dieser ist die führende Persönlichkeit in den Colli Tortonesi, wo die lokale Rebsorte Timorasso beheimatet ist. Aus ihr keltert Vietti einen erstaunlich frischen, würzigen und gut strukturierten Weißwein.
Mit ihrem sehr eleganten Weinstil, einer Mischung aus deutlich herausgearbeiteter Fruchtaromatik, Langlebigkeit, piemontesischer Noblesse und der Nebbiolo-typischen Ausdruckstärke durch Säure und Gerbstoff, vereint Vietti Lagentypizität mit der geschmacklichen DNA des Piemonts. Die Weine gehören Jahr für Jahr zu den am höchsten bewerteten Weine des Piemonts und auch Italiens.
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