Vom Bio-Pionier der Ersten Stunde
Georges Laval erfuhr in einer Reportage des Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau, dass Pestizide im Eis der Arktis gefunden wurden. Das machte ihn so neugierig, dass er sich weiter informierte und schließlich beschloss, seinen Champagner biologisch zu produzieren. 1971 war das eine mutige Entscheidung. Jahrelang gab es in der Champagne weniger als ein Dutzend Weinbauern, die ihren Wein auf natürliche und handwerkliche Weise herstellten. "Als ich das Weingut 1996 übernahm, setzte ich das fort, was ich für unumgänglich hielt: den biologischen Anbau; Respekt vor unserer Lebensumgebung, Bewahrung der ursprünglichen Aromen und Geschmäcker unserer Böden und Herstellung großer Champagnerweine," sagt Sohn Vincent.
Mit immensem Fingerspitzengefühl weist bereits die erste Nase dieses Blanc de Noirs aus 100% Pinot Meunier Tiefgang in enger gleichphasiger Schwingung mit Feinheit auf. Der Duft dieses Weins erzählt Geschichten von Himmel und Erde, von Frucht und von Boden. Zarte Aromen von Sanddorn, Walderdbeere und gelber Stachelbeere sowie Quitten und ein betörender Duft von Rhabarber, eng verbunden mit Waldmeister, Honigbusch und Minze. Feine röstige Noten von Bucheckern, Walnuss und türkischem Honig mit Mandeln verdichten das Bild. Weinig, unaufdringlich und vielschichtig weckt dieser charismatische Champagne Neugierde.
Ebenso balanciert, ja in sich ruhend, wie die Verheißung seiner Nase es ankündigte, präsentiert sich der Garennes Extra Brut von Georges Laval im Trank. Feinperlig und verspielt nimmt er auch den letzten Winkel des Mundraums ein und kleidet ebenso weinig wie selbstbewusst den Gaumen aus. Seine gelbfleischige, reife Frucht wird kompromisslos angetrieben von agiler Säure und zartbitterer Phenolik. Den Trinkfluss generierend, mit der augenzwinkernden Souveränität eines Roger Moore in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ und dem anregenden mundwässernden Zug eines erstklassigen Manzanillas macht der Garennes von Laval unweigerlich Lust auf mehr.