Vom „Goldenen Tor der Côte de Nuits“
Die Appellation Marsannay umfasst die Gemeinden Chenôve, Marsannay-la-Côte und Couchey. Wie im übrigen Côte-Gebiet ist der Weinbau hier bereits im 7. Jahrhundert nachweisbar, und das Prestige dieser Weinbauregion ist seit langem bekannt. Die Abtei von Bèze, der Bischof von Autun, die Herzöge von Burgund und viele andere besaßen hier Weinberge, und die Weine fanden ihren Weg auf die Tische von Ludwig XIV. und Ludwig XVl. Die Böden dieser Village-Appellation sind sehr vielfältig und stammen aus dem mittleren Jura: Sandstein, Kalkstein mit Entroques, Mergel mit Oestra acuminata, das alte Flussbett der Ouche oder Schwemmlandschotter... Die Weine sind typisch Côtes de Nuits, mit einem Stil, der den benachbarten Appellationen Fixin und Gevrey-Chambertin ähnelt: eine intensive Farbe und ein delikates Bouquet von roten (Sauerkirsche, Erdbeere) und schwarzen (schwarze Johannisbeere, Heidelbeere) Früchten. Der Auftakt im Mund ist kräftig und großzügig und harmoniert mit einem fülligen Finale von guter Länge.
Der Wein stammt von 0,46 Hektar in der Lage La Montagne (2,66 Hektar gesamt). Der Climat liegt noch oberhalb von Les Longeroies und reicht in Teilen schon in den Wald hinein, was dem nach Süden hin ausgerichteten Weinberg Kühlung verschafft. Nach Entrappung, kühler Vorvergärung und Spontanvergärung wird der Wein langsam auf der Feinhefe über 16 Monate in 228-Liter-Barriques (vor allem von François Frères) mit einem Neuholzanteil von 20 bis 30% ausgebaut.
Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt für Vinaturel (Juni 2024):
Farbe: dichtes Granatrot. Nase: Von den drei Lagen-Marsannays wirkt La Montagne von Beginn an am charmantesten und offensten. Es duftet nach Walderdbeeren, Himbeeren, dunklen Kirschen und einigen Zwetschgen im Verbindung mit Trockenkräutern, Unterholz, etwas Gestein und Geäst. Gaumen: Am Gaumen ist das ein großer Charmeur. Er gefällt durch die Saftigkeit des Pinot, der mit einem dezenten Gerbstoff geschmeidig über den Gaumen läuft. Dabei zeigt der Wein eine wunderschöne Säure, die durchaus Druck aufbaut und die Frucht in ihrer Lebendigkeit aufleben lässt. Obwohl noch blutjung, ist das ein Wein, der nach etwas Luftkontakt schon jetzt viel Freude bereitet und dem man schwer widerstehen kann.