DER neue Spitzenriesling aus Deutschland?
Mit der ehemaligen preussischen Domäne Serrig, die Kaiser Wilhelm II 1904 ins Leben rief und die vor wenigen Jahren durch den Kultwinzer Markus Molitor gekauft und wieder "revitalisiert" wurde, entsteht ein neuer Stern am Rieslinghimmel. Ausschließlich über LA PLACE in Bordeaux gehandelt, hat der Vogelsang im letzten Jahr, seinem ersten Jahr, gleich mehrfach die magischen 100-Punkte in den Kritikerbewertungen geknackt. Mit moderatem Alkohol von 12% ein Langstreckenläufer, der noch sehr, sehr viele Jahre im Keller verbringen darf - sofern Sie Ihn nicht doch lieber gleich öffnen wollen. In beiden Fällen auf jeden Fall ein Genuss, den man wohl nicht so schnell vergisst.
95 Punkte
Rauch von Streichhölzern und Lagerfeuern im Auftakt, herrliche, langgezogene Architektur, die sich am Gaumen ausbreitet, ohne jemals den Halt zu verlieren. Schiefer, Zitrusfrüchte, saftige Holunderblüten. Markus Molitor liefert hier einen köstlichen Riesling ab, den man aufspüren und teilen sollte.
Der aktuelle Jahrgang (2021) ist noch nicht weiter bewertet, daher finden Sie erstmal die Kritikerstimmen zum vorherigen Jahrgang 2020:
Der 2020 Vogelsang Grosse Lage ist rein, tief und intensiv in der spektakulär feinen, mineralischen und absolut einzigartigen Nase, die konzentrierte, aber elegante und würzig-mineralische Frucht mit einem kühlen und kräuterigen Terroir-Ausdruck offenbart. Eine atemberaubende Nase! Am Gaumen ist dieser Saar-Riesling von mittlerem bis vollem Körper, dicht, reichhaltig und intensiv, aber auch raffiniert und lebhaft frisch, mit einer straffen Struktur und einem spektakulär langen, raffinierten und salzigen Abgang, der eine ernsthafte Tanninstruktur offenbart. Der Wein zeigt im Abgang eine große Adstringenz, die auf ein enormes Alterungspotenzial hinweist, zumal die Ausgewogenheit und der Klassizismus dieses Serrig-Rieslings auf etwa 12 Gramm Restzucker beruhen. Ein Wein für Jahrzehnte und ein neuer Maßstab für trocken ausgebaute Saar-Rieslinge. 12% angegebener Alkohol. Naturkork. Verkostung im September 2023.
Obwohl sie schon seit 2017 produziert werden, sind die 2020er Rieslinge aus der Steillage Vogelsang in Serrig (Saar) die ersten, die Markus Molitor unter dem Namen „Ehemalige Domäne Serrig“ auf den Markt bringt. Das ehemalige preußische Staatsweingut, 1904 als Musterweingut zur Zeit Kaiser Wilhelms II. erbaut - also 20 Jahre vor der auf Spätburgunder spezialisierten Domäne Assmannshausen im Rheingau - erlebte bis zum Zweiten Weltkrieg eine Blütezeit (u.a. Trockenbeerenauslese 1921), ging aber nach dem Krieg vor die Hunde. Daran änderte auch die Privatisierung Ende der 1980er Jahre nichts. Erst seit Markus Molitor das Weingut Ende 2016 erworben hat, tut sich hier etwas, das sehr ernst genommen werden muss. Das Gebäude wird nach wie vor komplett restauriert und modernisiert, ebenso wie die angrenzenden Weinbergsflächen, darunter nicht weniger als 25 Hektar Riesling, die unter der historischen Einzellagenbezeichnung Vogelsang vermarktet werden. Es handelt sich um eine Monopollage, die gerade aus Vogelsang und Heiligenborn hervorgegangen ist. Es handelt sich um eine 40% bis 100% steile, nach Süden und Südwesten abfallende Lage auf rötlich gefärbtem Schiefer, die von 220 bis 340 Meter über dem Meeresspiegel ansteigt. Nur fünf Hektar des alten Bestandes fand Molitor erhaltenswert, die restlichen 20 Hektar hat er seit 2017 mit hochwertiger Genetik (verschiedene Massenselektionen) neu bepflanzt. Die beiden 2020er-Kabinett und Große Lage (Grand Cru), die handverlesen, auf der Korbpresse gepresst, spontan vergoren und in großen Holzfässern ausgebaut wurden, sind von grandioser Qualität und Stilistik und lassen vermuten, dass hier auch in Zukunft Weine entstehen werden, die es mit denen von Egon Müller, der früheren unantastbaren Ikone nicht nur der Saar, sondern ganz Deutschlands, qualitativ aufnehmen können.
Super-kühl und jugendlich für den heißen und trockenen Jahrgang 2020, mit einem breiten Spektrum an Aromen von feuchtem Moos bis zu rosa Grapefruit sowie Noten von frischem Thymian und weißen Blumen. Erstaunliche Lebendigkeit am mittelkräftigen Gaumen, der sehr konzentriert ist, wobei die Konzentration der Mineralität von nassem Gestein und des Limettencharakters im sehr langen, spannenden Abgang steil ansteigt. Trinken oder aufbewahren.