Bernhard Koch - Hainfeld - Pfalz
Der Gault Millau 2016 schreibt:
Wie macht man das, Spätburgunder und weiße Burgundersorten in solch kurzer Zeit auf ein Niveau zu schrauben, das die allermeisten Weingüter nie erreichen werden? Nun, die neue Nachricht ist: Jetzt wird auch noch bei den Rieslingen angegriffen! Als ob wir nicht schon genug hätten loben müssen in der Vergangenheit, kommen ein Riesling Réserve und Grande Réserve aus dem Hainfelder Letten daher – wahrlich nicht der gottgegebene Acker für Riesling –, die uns staunen lassen. Ein Geheimnis mag im Ausbau solcher Weine in 750-Liter-Fässern liegen, der wahre Grund steckt aber vermutlich in einem echten Plan dahinter. Ach, und wir haben noch gar nichts über die Spätburgunder gesagt – edel, schmelzig, samtig, fein, exzellent. Für die Mitbewerber zum Fürchten. Oder als Ansporn.
Zudem 3 Weine in den TOP 10 in Deutschland.
Das Weingut Bernhard Koch in Hainfeld
Das Familienwappen können wir urkundlich bis ins Jahr 1610 zurückverfolgen. Seit dieser Zeit betreibt die Familie Weinbau. Heute leitet Bernhard Koch den Betrieb, gemeinsam mit
seiner Frau Christine, die sich um Kundenberatung und Verkauf kümmert. Bereits in frühen Jahren musste Bernhard Koch praktisch das elterliche Gut übernehmen. Später sammelte
er auf vielen Auslandsreisen in Weinanbaugebiete wertvolle Erfahrungen. Seit einer Reise in die Champagne 1982 gilt eine seiner Leidenschaften dem Sektmachen – und daraus eben entstand das langfristige, große Engagement für Sekte. Der Nachwuchs steht bereits an der Schwelle. Alexander hat 2014 nach abgeschlossener Lehre in den Weingütern Knipser und Dr. Heger ein Studium für Weinbau in Geisenheim begonnen. Sein jüngerer Bruder Konstantin interessiert sich stark für die Marketingseite des Weingeschäfts
und begann 2015 ein Studium für Wein- & Betriebswirtschaft in Heilbronn. Vielleicht für die Zukunft eine vielversprechende Kombination ...
Philosophie
Unser absoluter Fokus liegt auf der Arbeit im Weinberg. Heute, mit dem analysierten Wissen um Bodenarten und deren Auswirkungen auf die unterschiedlichen Rebsorten, können wir sehr gezielt vorgehen. Unabdingbar ist dabei konsequente Handarbeit, und das zu jeder Jahreszeit. Rebstöcke sind wie Kinder: man soll ihnen die Freiheit zur eigenen Entwicklung lassen, doch müssen klare Regeln und Grenzen vorhanden sein, damit sie zur individuellen Charakteren heranwachsen können. Mehrmalige Selektion und gegebenenfalls zeitversetzte Lesedurchgänge sind heute bei uns selbstverständlich, um entsprechende Qualitäten erzielen zu können. Damit sind wir aber auch jederzeit in
der Lage, die Spitzen aus den besten Lagen herauszukitzeln.
Wein ist zum Trinken da, und Wein soll Spaß machen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir uns nicht nur über Spitzenweine definieren, sondern gerade auch über Tropfen für den täglichen Genuss. Die Basis ist stets das Fundament, sie muss in jedem Fall stimmen. Gutsweine, Ortsweine, Lagenweine ein Zusammenspiel, das Sinn macht.
Entwicklung
Blicken wir 25 Jahre zurück, so hat sich eine erstaunliche, aber auch logische Entwicklung vollzogen. Damals bewirtschafteten wir fünf Hektar eigene Weinberge und kauften Trauben von fünf weiteren Hektar hinzu. Heute stehen wir bei etwa 47 Hektar. Auch die Anzahl der erzeugten Flaschen hat sich verzehnfacht.
Wurden anfangs alle Arbeiten im Kreise der Familienmitglieder erledigt, so haben wir seit etwa 20 Jahren äußerst bewährte Helfer aus Schlesien, die teilweise sogar mit ihren Familien in die Pfalz gezogen sind. Seit Ende 2013 beschäftigen wir mit Chie Sakata zudem eine sehr engagierte Kellermeisterin.
Entwicklung sehen wir nicht nur personell, sondern auch inhaltlich. Man darf nicht stehenbleiben, sondern muss sich regelmäßig hinterfragen, ob und was man an der eingeschlagenen Richtung nachjustieren soll. Für uns hat dies vor kurzem bedeutet, bei einigen Rebsorten die Qualitätsschrauben nach oben deutlich anzuziehen. Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay und Spätburgunder – hier haben wir jeweils Topsegmente geschaffen, die den Anspruch haben, in der regionalen Spitze mitzuspielen. Insbesondere beim Spätburgunder spannen wir einen breiten Bogen vom „S“ bis hin zur „Grande Réserve“. Übrigens: unsere Alkoholgehalte haben wir lieber geringer als zu hoch. Guter Geschmack kommt auch ohne Rekordwerte aus.