Hervorragender Wein von der aufstrebenden Appellation des südlichen Rhonetals

Intensive tintige Farbe. In der Nase dominieren Aromen von roten und schwarzen reifen Früchten (Kirsch und wilde Brombeeren). Der Mund ist voll, mit Aromen von schwarzer Johannisbeere Likör und Gewürzen. Die Tannine sind sowohl harmonisch als auch elegant dank der Fleischigkeit des Weins. Im Abgang zeigen sich Noten von Lakritze und Vanille, die dem Wein Länge und Komplexität verleihen.

Den Jahrgang 2019 bewertete James Suckling mit 92 Punkten: "Dieser vollmundige, aber gut ausgewogene Lirac ist unübersehbar von einer großen schwarzen Frucht geprägt. Ausgezeichnete Integration von Tanninen, Frucht und Alkohol, Noten von Teer, Lakritze und mediterranen Kräutern machen ihn interessant, besonders im geschmeidigen Abgang."

Und Joe Czerwinski meinte zum 2018er Jahrgang: "Die Nase ist von floralen Noten geprägt, während am Gaumen Aromen von Himbeeren und Aprikosen auftauchen, die vollmundig sind. Der Wein wirkt zunächst cremig-süßlich, mit stetig wachsenden Tanninen im langen Abgang." 91 - 93 Punkte.

Der Wein aus der Appellation Lirac, die gegenüber von Châteauneuf-du-Pape auf der anderen Seite des Rhône liegt, verkörpert das Beste aus diesem weniger bekannten, aber geologisch bedeutenden Gebiet. Wie der renommierte Geologe Georges Truc beschreibt, ähneln die Böden von Lirac stark denen von Châteauneuf-du-Pape. Es handelt sich um Terrassen aus Quarzgeröll (galets roulés) und rotem Ton, die durch alluviale Ablagerungen aus den Alpen vor Millionen von Jahren entstanden sind. Dieses einzigartige Terroir bildet die Grundlage für die Produktion außergewöhnlicher Weine.
Die Assemblage umfasst Grenache Noir, Syrah, Mourvèdre und Carignan. Diese klassische Mischung der Rhône sorgt für ein perfektes Gleichgewicht zwischen Frucht, Würze und Struktur.

Die Trauben werden sorgfältig selektiert, entrappt und sanft gepresst. Die Gärung erfolgt in temperaturkontrollierten Edelstahltanks, begleitet von einer Maischestandzeit von 18 Tagen und regelmäßigen Unterstößen zur optimalen Extraktion von Aromen und Struktur. Der Ausbau dauert 14 Monate, wobei 70 % des Weins in Betontanks und 30 % in französischen Eichenfässern reifen, um die perfekte Balance aus Frische und Komplexität zu gewährleisten.

Der Lirac Rouge präsentiert sich mit einer tiefen, purpurroten Farbe, die seine Intensität andeutet. In der Nase dominieren verführerische Aromen von kandierten roten und schwarzen Früchten wie Kirsch, Cassis und wilder Brombeere. Am Gaumen entfaltet sich ein üppiges, geschmeidiges und würziges Geschmackserlebnis. Der Abgang wird durch feine Noten von Lakritz und Pfeffer ergänzt, die dem Wein eine überraschende Länge verleihen.

Dieser charaktervolle Wein ist ein würdiger Vertreter der großen Terroirs der Rhône und bietet eine beeindruckende Tiefe und Finesse. Er passt hervorragend zu Gerichten wie geschmortem Wild, würzigem Lamm oder gereiftem Käse. Serviert bei 16–18 °C, entfaltet er seine gesamte Eleganz und Vielschichtigkeit.
 

Info: Ab dem Jahrgang 2021 ändert sich seitens des Weinguts die Bezeichnung, Sie lesen dort nicht mehr "Steinkrügle", sondern "ST 22" wobei hier 22 für die Trauben stehen welche aus dem Jahrgang 2022 stammen.

Der Steinkrügle Gutedel wächst auf Böden welche aus Jurakalk und einer Lössauflage bestehen. Die Gutedeltrauben (in der Schweiz als Chasselas bekannt) wurden vollreif und von Hand gelesen. Die Reben für den Wein haben bereits ein Alter von 35 Jahren erreicht. Die Trauben werden in einer alten Korbpresse gepresst und anschliessend in grossen traditionellen Holzbehältern mit traubeneigenen Weinbergshefen vergoren. Dannach reift er für 22 Monate auf der Hefe. Ein gelbfruchtiger, mit Feuersteinnoten unterlegter Weinduft steigt aus dem Glas. Am Gaumen präsentiert er sich mit feiner und ausgereifter Weinsäure, hinzu kommt diese tolle Mineralik welche die Gutedeltrauben hier im badischen Markgräflerland aufweisen. Bei den Ziereisens werden die Weine ohne Filtration abgefüllt, ein kleines Depot ist somit eine natürliche Erscheinung.

“The virtue of simple things”

Das ist das Motto des Bodegas Felix Callejo Flores de Callejo 2023. Gut gelaunt, entwaffnend charmant und so völlig anders, als die vielen harten, störrischen und spröden Weine, die sonst eine angebliche Typizität der Region vermitteln wollen. Was die Macher des 2023er Flores de Callejo, den Wein mit dem wohl schönsten Etikett des Anbaugebietes, hier geschafft haben, ist absolut einmalig: Ein Wein voller Trinkfreude von dem man sich gerne noch etwas nachschenken möchte.- Und noch ein Glas. Und noch ein weiteres Glas. Wow! Seine funkelnde Violette Farbe lassen bereits erahnen, dass dieser Wein ein Ausbruch an Jugendlichkeit sein wird. Beim Flores ist das Funkeln der Jugendlichkeit nicht einem langen Ausbau zum Opfer gefallen. Kurze fünf Monate haben dem Flores genügt, um zu diesem Prachtexemplar an Jungwein zu werden. Woher die Qualität herkommt wird also spätestens jetzt klar: Alle Macht den Trauben! Im Duft präsentiert der Flores ein Füllhorn an Waldbeeren, etwas Süßholz, alles sehr lebendig und von großer Fröhlichkeit. Die Aromen des Buketts wiederholen sich auch am Gaumen, bleiben lang haften, werden begleitetet von irre hochwertigem Tannin, was sehr poliert und feingliedrig wirkt. Die Säure belebt das Mundgefühl, begleitet den Wein zum Ausklang und rundet den sehr charmanten Gesamteindruck dieses Klasse-Weines ab. 
 

Zekun Shuai verkostet für James Suckling den Bodegas Felix Callejo Flores de Callejo 2023 im September 2024: 88 Punkte "Einfaches, jugendliches und bramböses Bouquet mit einem Hauch von Kaugummi in Verbindung mit Potpourri, Blumen und Kirschen. Saftig und leicht kaubar mit einem einfachen, engen Abgang voller Kirschen. Trinkbar im Jahr 2025."

Die Verkostungsnotiz von Sommelier Marian Henß für Vinaturel (November 2024): Farbe: Dunkles Kirschrot mit dezenten, violetten Akzenten. Nase: Die Nase erinnert deutlich an dunkel Blüten und wirkt charmant. Schwarze Kirschen, Himbeeren und Brombeeren bauen sich langsam auf. Die Frucht ist ausladend und bisweilen noch etwas unter ihren Möglichkeiten aufgrund der Reduktion in diesem jungen Stadium. Mit Luft oder Geduld verfliegt dies allerdings rasch. Schokolade, aber viel mehr Lakritz sorgen für Kontrastprogramm. Unter die Frucht mischt sich nun auch eine leichte Kräuterwürze, die von Rosmarin angeführt wird. Gaumen: Am Gaumen wirkt er absolut sauber und unkompliziert. Kühl und erstaunlich subtil präsentiert er sich zunächst. Sein fleischiges Auftreten wirkt zunächst robust und lehnt sich an das Tannin an. Die Säure kann ebenso samt Frucht voll zu packen, so dass er sehr viele gute Attribute zu vereinen weiß. Seine Säure bleibt animierend, während die Frucht etwas weicht, um der Würze nochmal die Bühne zu überlassen. Lakritz, Rosmarin und etwas Wacholder haften sich lange an.

Der „Baby Châteauneuf-du-Pape“

Der Les Champauvins Rouge 2022, ein Côtes-du-Rhône von außergewöhnlicher Qualität, stammt aus 34 Hektar Rebfläche, die direkt an die nördliche Grenze der Appellation Châteauneuf-du-Pape angrenzen. Nur ein schmaler Weg trennt diese Parzellen von dem berühmten Terroir. Der Boden besteht aus mariner Molasse und großen, gerundeten Kieselsteinen (diluvium alpin). Diese Steine speichern die Wärme der Sonne und geben sie nachts an die Reben ab, wodurch die Trauben optimale Reifegrade erreichen.

Der Wein setzt sich aus 70 % Grenache Noir, 20 % Syrah und 10 % Mourvèdre zusammen, eine Mischung, die typisch für die Region ist und die Balance zwischen Fülle, Struktur und Eleganz verkörpert.

Die traditionelle Vinifikation erfolgt in Edelstahltanks mit regelmäßigen Unterstößen und einer Maischestandzeit von 18 Tagen. Der Grenache reift in Tanks, während Syrah und Mourvèdre in drei- bis vierjährigen Eichenfässern ausgebaut werden. Nach 12 Monaten erfolgt die Abfüllung, wodurch der Wein seinen charakteristischen Stil entwickelt.
Der Les Champauvins präsentiert sich mit einer intensiven, granatroten Farbe. In der Nase entfaltet er komplexe Aromen von schwarzen Früchten, Garrigue und Gewürzen – eine authentische Reflexion seines einzigartigen Terroirs. Am Gaumen ist er vollmundig, geschmeidig und zeigt eine dichte, jedoch samtige Tanninstruktur. Der Grenache verleiht ihm eine einhüllende Rundheit, die den kraftvollen Charakter harmonisch ausbalanciert. Der Abgang ist langanhaltend, mit würzigen Noten von Pfeffer und Lakritz.

Dieser Wein, von Robert Parker einst als „Baby Châteauneuf“ bezeichnet, ist ein wahrer Geheimtipp. Er eignet sich ideal zum Genießen zwischen 1 und 5 Jahren nach der Ernte und kann in besonders strukturierten Jahrgängen bis zu 8 Jahre reifen. Er passt hervorragend zu Gerichten wie gegrilltem Lamm, Ratatouille oder gereiftem Käse. Die ideale Serviertemperatur liegt bei 16 °C.