Guten Morgen Liebe Bordeauxfreunde,

mit dem heutigen Mittwoch hat das Warten ein Ende gefunden.
Chateau Montrose schreibt seit vielen Jahren eine Qualitätsgeschichte wie man es sonst nur von den Premier Crus erwartet. Nahezu in jedem Jahrgang von 2014 an ist das Chateau unter den TOP 10 Weinen des gesamten Bordeaux. William Kelley schreibt in seinen Berichten, dass hier einfach 1. Klasse produziert wird.

Wer Montrose kennt, weiß, dass hier einfach unglaubliches Potenzial in den Weinbergen schlummert.

Umso erstaunter waren wir, als wir vor den Primeurproben hörten, dass das Weingut einen ca. 11 Ha großen Weinberg aus der Produktion genommen hat, welcher direkt angrenzend an das Chateau liegt. Hier soll ein neuer Wein entstehen. Wo er sich preislich platzieren wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht klar und en Primeur wird es diesen Wein auch nicht geben. Darum ist auch zu erklären, weshalb das Weingut in einem eigentlich ertragreichen Jahrgang die freigegebene Menge um 30% reduziert hat.

Chateau Montrose gehört aber einfach auch im JG 2023 zu den Must Have Weinen. Die La Dame de Montrose liefert ganz seriöse Qualität, um die Wartezeit auf den großen Wein zu überbrücken. Oder man geht auf das Weingut Tronquoy, welches von denselben Weinmachern betreut wird wie auf Montrose. Dieser Wein ist ebenfalls in den letzten Jahren auf ein neues Niveau gehoben worden. Er bietet zu einem günstigeren Preis verglichen mit dem La Dame eine Qualität auf Augenhöhe.

Bei Smith Haut Lafitte hat man im Jahr 2023 eine besondere Ehre erfahren. Das britische Königspaar besuchte das Chateau von Florence und Daniel Cathiard als einziges Gut während Ihres Aufenthaltes in Bordeaux. Um dieses Ereignis zu Ehren, gibt es ein kleines zusätzliches „königsblaues“ Sonderlabel. Die Weine haben Spannkraft und große Anlagen zur Reife. Gerade der Rote ist ganz besonders geworden in diesem Jahrgang. Einige Merlot Weinberge haben nicht den Einzug in den roten Grandvin gefunden. Das ist gar nicht schlimm, denn Sie haben Platz gemacht für einen größeren Anteil an Cabernet Sauvignon. Dieser Anteil solle auch in den kommenden Jahren gehalten werden, denn man ist der Überzeugung, dass Cabernet besser zum Terroir von Smith Haut Lafitte passt.

Der Weiße Smith Haut Lafitte ist noch einmal eine Nuance kompakter und kraftvoller als der Vorjahrgang. Ein Wein der burgundische Anlagen hat zu reifen, eine phenolische zart bittere Komponente stützt den Wein in ein kraftvolles Finale.

Die beiden Le Petit Smith Haut Lafitte sind wahre Weinwerte und würdige Zweitweine.

Ein ganzes Minenfeld an Qualitäten stückten die zurückliegenden Tage.

Auf Chateau Haut Bailly hat man einen Wein in den Fässern der viele verblüffen würde, denn er zeigt sich in diesem Jahr mit einer sehr knackigen und frischen Struktur, er verleugnet den Jahrgang zu keinem Moment. Man kann die strikte Selektion der Trauben förmlich schmecken, hier sitzt alles wie in einem Maßanzug. Sein Zweitwein Haut Bailly 2 macht schon jetzt Freude.

Ein Grosser Vieux Chateau Certan, der dieses Jahr ganz ohne Cabernet Sauvignon in der Cuvee auskommt.

Larcis Ducasse und Troplong Mondot die Ihren nachhalten Trend zu mehr Frische und Eleganz untermauern. Beide Weine haben den Jahrgang in meinen Augen optimal interpretiert, Sie zögern nicht eine feine Elle Frucht zu zeigen, begleitet von floralen Anklängen, zeigen die Weine eine Mineralische Kühle und Eleganz. Power haben Sie beide aber eben nicht mit so viel dunkler Frucht bepackt wie in den zurückliegenden Jahren.

Somit ist auch der Bogen zum Beausejour DUFFAU gespannt, der laut William Kelley fast unlimitiertes Potenzial besitzt. Auch hier auf diesem Weingut machen sich die jüngsten Änderungen (auch personell) bemerkbar und zeigen in eine blühende Zukunft.

Auch eines der Weingüter auf welchem es viel Bewegung gibt, ist das Chateau Lascombes aus Margaux. Hier hat Axel Heinz, der langjährige Direktor von Masseto und Ornellaia in der Toskana, das Ruder übernommen. Es ist unglaublich wie schnell man hier die Veränderungen schmeckbar macht. Die Reduzierung vom Holzfasseinfluss ist das eine, aber auch die geschliffenere und feinere Tanninstruktur das andere. Ich gehe davon aus, dass der 2023 erst der Anfang einer blühenden Zukunft auf Chateau Lascombes ist.

MUST HAVE 

Chateau MONTROSE 2023 

  • 99-100 Yvesbeck.wine
  • 98 Decanter
  • 98 Jane Anson, Inside Bordeaux
  • 99-100 James Suckling
  • 97-99 The Wine Independent
  • 97-99 The Wine Cellar Insider
  • 97-100 Jeb Dunnuck
  • 99-100 James Suckling
  • 95-97 Vinous Antonio Galloni
  • 96-98 Vinous Neal Martin
  • 97-100 Wine Advocate

Mein Verkostungseindruck:

97-98+

Seine Nase zeigt sich sehr tiefgründig und reich an dunklen Früchten. Wilde Beeren, Cassis, und eine Zarte Graphitnote. Ein Hauch Lakritze und eine Blumige Nuance vermählt sich ebenfalls im Duft. Der Gaumen zeigt sich präsent mit ganz poliertem, aber vornehm adstringenten Tannin. Sein Gaumen wirkt kraftvoll und füllig. Im Mund blüht er sehr schön auf, zeigt seine reichhaltigen Aromen erneut. Die Säure verleiht ihm Balance und begleitet sein langes aromatisches Finale. Sehr gute Anlagen, eine Art Mischung aus 18 – 19 und 16, klingt zwar etwas paradox aber die Elemente sind alle vorhanden. Da er insgesamt nicht ganz so ausgerichtet mit Power und Konzentration scheint wie eine Cuvee aus 2020 und 2022.

>ZWEITWEIN<

La Dame de MONTROSE 2023 

  • 91-93 Wine Advocate W. Kelley
  • 89-91 Vinous Neal Martin
  • 94-95 James Suckling
  • 91-93 Jeb Dunnuck
  • 92-94 Vinous Antonio Galloni
  • 92 Decanter

Mein Verkostungseindruck:
92-93
Die Nase zeigt sich mit toller Frucht, er hat klare dunkle Beeren, aber auch eine saftige Kirsche und ein florales Element. Am Gaumen fleischig und frisch mit roter Beere. Insgesamt ein wieder mal absolut gelungener Vorbote auf den großen Montrose.

Chateau Tronquoy 2023  

  • 92-94 The Drink Business
  • 90-92 Lisa Perrotti Brown
  • 93 Decanter

Mein Verkostungseindruck:
92-93
Die Nase öffnet mit einem Korb dunkler Beeren, ganz klar und präzise, dunkle Waldbeeren, Kirsche, ein Hauch Cassis und Holunderstrauch. Sogar eine feine florale Komponente ist wahrzunehmen. Im Mund ist der Wein dann kraftvoll und dicht, mit schöner Adstringenz, eine noble Herbe ist im Ausklang vermählt mit einer knackig frischen Säure, gute Länge.

Chateau Troplong Mondot 2023 

  • 97-98 Yvesbeck.wine
  • 97 Decanter
  • 97 Jane Anson, Inside Bordeaux
  • 97-98 James Suckling
  • 96-98 The Wine Independent
  • 96-98 The Wine Cellar Insider
  • 96 Falstaff
  • 95-96 My Bettane + Desseauve
  • 95-97 The Drink Business
  • 95-98 Vinous
  • 95-97 Vinous
  • 95-97 Wine Advocate

Mein Verkostungseindruck:
95-96+

Vieux Chateau Certan 2023 

  • 96-98 Vinous
  • 97-99 The Wine Cellar Insider
  • 96-98 Jeb Dunnuck
  • 97-98 James Suckling
  • 94-96 Wine Advocate
  • 94-96 Vinous
  • 96 Jane Anson, Inside Bordeaux
  • 99 Falstaff
  • 97-99 Yvesbeck.wine
  • 96 My Bettane + Desseauve

Mein Verkostungseindruck:
96-98

Die Nase ist frisch und kühl, feine Aromen von Cassis, zarte Kräuter, feine florale Noten steigen auf. Am Gaumen ist der Wein sehr frisch und spannungsgeladen. Die Aromen kommen sehr klar im Mund zum Tragen, alles gehüllt in super feinen reifen Tanninen. Die Säurestruktur zieht sich ganz fein und erfrischend durch den Wein in ein sehr aromatisches Finale.

Chateau Larcis Ducasse 2023 

  • 96-97 My Bettane + Desseauve
  • 96-98 Yvesbeck.wine
  • 96-97 James Suckling
  • 95-97 Jeb Dunnuck
  • 95-97 The Drink Business
  • 95 Jane Anson, Inside Bordeaux
  • 95 Decanter
  • 94-96 The Wine Independent
  • 94-96 The Wine Cellar Insider
  • 94-96 Vinous
  • 94 Falstaff
  • 93-95 Vinous
  • 93-95 Wine Advocate

 

Mein Verkostungseindruck:

94-96

Die Nase ist tiefgründig und fein, sehr kühl für Larcis, fast schon auch an feuchten Kalkstein erinnernd, dann aber auch dunkle Frucht zeigend. Im Mund ist der Wein dann ganz gerade aus, er lässt sich quasi nicht ablenken, zieht seine mineralische kühle frische bis ins lange saftige Finale durch. Er wirkt schon trinkig aber man kann sich sicher sein, dass hier noch Reserven schlummern die man aktuell nur schwer erkunden kann.

Chateau Smith Haut Lafitte 2023 rouge

  • James Suckling: 98-99
  • Decanter: 97
  • Jeb Dunnuck: 96-98
  • The Wine Cellar Insider: 96-98
  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 96
  • Falstaff: 96
  • Vinous (1st rating): 95-97
  • The Wine Independent: 94-96
  • Vinous (2nd rating): 94-96
  • Wine Advocate: 94-96
  • Yvesbeck.wine: 92-93

Mein Verkostungseindruck: 96-97

Die Nase zeigt direkt die klare und pure Cabernetaromatik, Cassis, rote Paprika. Ein purer Stil, nicht zu dick aufgetragen von den Aromen, das Holz nur zart röstig im Hintergrund eingebunden. Sehr schöne aromatische Frische auch im Mund, man vermisst nichts, alles am rechten Fleck.

Chateau Smith Haut Lafitte 2023 blanc

  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 98
  • James Suckling: 97-98
  • Decanter: 96
  • My Bettane + Desseauve: 95
  • Jeb Dunnuck: 95-97
  • Vinous (1st rating): 95-97
  • The Wine Independent: 94-96
  • Vinous (2nd rating): 94-96
  • Wine Advocate: 94-96

Mein Verkostungseindruck: 96+

Le Petit Smith Haut Lafitte 2023 rouge

  • Vinous (1st rating): 92-95
  • James Suckling: 94-95
  • Jeb Dunnuck: 92-94
  • Vinous (2nd rating): 91-93
  • The Wine Independent: 91-93
  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 93
  • Falstaff: 93

 Mein Verkostungseindruck: 92-93

Gute Aromatische Länge, sehr saftig und frisch, guter Extrakt aber auch sehr feine Tannine und eine vitale Säure. 

Le Petit Smith Haut Lafitte 2023 Blanc 

  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 94
  • James Suckling: 94-95
  • Decanter: 94
  • The Wine Cellar Insider: 93-93
  • Jeb Dunnuck: 92-94
  • The Wine Independent: 91-93
  • Vinous: 91-93

Mein Verkostungseindruck:

91-92+

Ein feine phenolische Tanninstruktur zieht sich durch den Wein und verleiht ihm eine extra

Komponente, verleiht Ihm Trinkfreudigkeit im positiven Sinne. Er besitzt eine reife Frucht, von gelber Exotik und zarter Zitrus. Im Ausklang vital mit Cremigkeit.

Chateau Haut Bailly 2023 

 Vinous: 96-98

  • James Suckling: 97-98
  • The Wine Cellar Insider: 96-98
  • Jeb Dunnuck: 95-97
  • Vinous: 94-96
  • Wine Advocate: 94-96
  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 97
  • Yvesbeck.wine: 98-100
  • My Bettane + Desseauve: 95-96
  • Falstaff: 95

Mein Verkostungseindruck:

95-97

Die Nase wirkt sehr kompakt und dunkelbeerig, aufgesprengt wird dieser erste Eindruck durch
feine florale Anklänge. Im Mund ausgewogen mit feiner Adstringenz, guter Frische durch seine Säure. Im Ausklang halten sich die roten und dunklen Früchte die Waage. Voller Ausklang – mit Esprit.

>ZWEITWEIN<

  • The Wine Cellar Insider: 91-93
  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 93
  • Vinous: 90-93
  • Vinous: 90-92
  • Wine Advocate: 90-92
  • Jeb Dunnuck: 90-92
  • Yvesbeck.wine: 95-96
  • Falstaff: 93

Mein Verkostungseindruck: 91-93

Gute klare Aromen – ein Mix aus roten und dunklen Früchten. Feine sanfte Säure sehr vital im Ausklang, macht schon echt Spaß.

Chateau Lascombes 2023

 Vinous: 92-95

  • Jeb Dunnuck: 93-95
  • The Wine Independent: 93-95
  • James Suckling: 95-96
  • The Wine Cellar Insider: 93-95
  • Wine Advocate: 92-94
  • Vinous: 92-94
  • Decanter: 94
  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 94
  • My Bettane + Desseauve: 95
  • Falstaff: 95
  • Alexandre Ma: 93-95

Mein Verkostungseindruck:

92-94

Die Nase zeigt dich dunkelfruchtig mit süßlichen Anklängen von Blaubeere. Ganz fein floral. Am Gaumen saftig und auch mit hellen Beeren begleitet. Das Tannin ist weich und saftig. Er ist angenehm frisch ohne auch nur einen Hauch zu viel Holz. Mittelkräftiger Ausklang. Ein klarer Stilwechsel.

>ZWEITWEIN<

Chevalier de Lascombes 2023

  • James Suckling: 93-94
  • Decanter: 91
  • Jane Anson, Inside Bordeaux: 90
  • The Wine Independent: 89-91
  • Vinous: 89-91

Mein Verkostungseindruck: 88-90

Der Duft ist frisch rotfruchtig, mit feiner Blume im Duft. Am Gaumen elegant und mittelkräftig. Die Tannine sind harmonisch und weich, seine Säure klingt frisch mit ins zarte Finale.