Weinregionen Burgund und Champagne

Das Burgund

Das Weinbaugebiet Burgund umfasst eine Rebfläche von etwa 24.000 Hektar mit Weinbergen. Es erstreckt sich im Norden von Dijon bis in den Süden bei Lyon. Die Weinberge umfassen die Gebiete Chablis, Cote de Auxerre, Cote de Nuit, Cote de Beaune, Cote de Chalonaise, Maconaise und das Beaujolais.

Das Beaujolais wird von der Gamaytraube dominiert und bringt die Weine aus den bekannten Cru und Grand Cru Lagen Regnie, Brouilly und Cote de Brouilly, Fleurie, Chiroubles, Saint-Amour, Julienas, Chenas, Morgon und Moulin a Vent.

Es dürfen alle Weine aus dem gesamten Gebiet als AOC Beaujolais vermarktet werden. Hier sei erwähnt, dass Beaujolais Superieur einen 0,5% höheren Alkoholgehalt voraussetzt. Zudem gibt es 38 Weinbaugemeinden, die als Beaujolais-Villages vermarktet werden dürfen. In den 70iger und 80iger Jahren war es auch in Deutschland grosse Mode, den ohnehin fruchtbetonten Stil des Beaujolais durch den Beaujolais Primeur auf die Spitze zu treiben. Zu jedem 3. Donnerstag im November des auf die Lese folgenden Termins war es dann erlaubt, den ersten Wein der neuen Ernte zu vermarkten. In langen Schlangen standen die Weindurstigen vor den Verkaufsstätten, um sich einige der früh trinkbaren und günstigen Flaschen als erstes zu sichern. Das Beaujolais erlebt zur Zeit wieder einen kleinen Aufschwung, die Qualitäten sind wahrscheinlich so gut wie nie zuvor. Zudem ist die Maceration Caronique eine sehr eigene Gärungsvariante. Bei diesem speziellen Verfahren setzt man die Gärung nicht durch das Zerquetschen der Trauben in Gang, sondern die Gärung findet zunächst in der Traube statt, welche dann später aufplatzt und so sehr fruchtige und farbintensive Weine hervorbringt. Die Primeurweine sollten jung getrunken werden, im Sommer geht ein Beaujolais auch sehr gut leicht gekühlt als Weinbegleitung durch. Ab der Qualitätsstufe Beaujolais Villages vertragen die Weine auch längere Reifung und Lagerung.

Im Chablis ist es die Chardonnaytraube, welche für die markant mineralischen Weissweine verantwortlich ist. In den weiteren Gebieten sind es zusätzlich die Rebsorten Pinot Noir (rot), Aligote (weiss) und Gamay (rot), die sich für einige der berühmtesten Weine der Welt verantwortlich zeigen.

Doch der weltweite Ruhm rührt von den grossen Pinot Noir und Chardonnayweinen aus den nördlichen Weinbaugebieten des Burgunds. Hier, an der Cote d´Or, wie man die Gebiete Cote de Nuits und der Cote de Beaune zusammenfasst, entstehen die Prototypen dieser beiden Trauben. Es sind flüssige Träume die das Herz der Weinliebhaber weltweit schneller schlagen lassen.

Die stufenweise gestaffelte Qualitätspyramide baut sich wie folgt auf:

Die Basis bilden die Bourgogne AOC Weine, diese können in rot, rose und weiss hergestellt werden. Auf derselben Stufe stehen die Weine aus der Alagotetraube, die zweite wichtige Weissweinrebe im Burgund. Diese werden als Bourgogne Aligote vermarktet. Darüber stehen die Villages Weine, diese wären mit den deutschen Ortsweinen zu vergleichen. Die qualitativen Spitzen bilden die Premier und Grand Cru Weine. Das Besondere im Burgund ist zudem die extreme Aufteilung von einzelnen Weinbergen oder Parzellen. Die berühmte Lage Cos de Vougeot ist ca. 50 ha gross und wird von etwa 70 Winzern bewirtschaftet. Dieses Bespiel veranschaulicht sehr gut, wie klein die verfügbare Menge sein kann. So kommt es nicht selten vor, dass ein Weingut im Burgund 5-10 Premier oder Grand Cru Weine anbieten kann, jedoch meist nur wenige hundert Flaschen in jedem Jahrgang.

Insgesamt ist das Burgund eines der komplexesten Lagengebilde welches Sie in der Weinwelt finden können, diese schier unübersichtliche Vielzahl an Appellationen und Crulagen schreckt viele Weinfreunde ab, etwas intensiver in das Gebiet vorzudringen. Zudem hat sich im Burgund bewährt, dass eigentlich vor der Güte der Lage, der Winzer selbst einen grossen Einfluss auf die Qualität der einzelnen Weine hat. So kommt es z.B. dazu, dass ein einfacher Bourgogne Rouge von einer weltbekannten Domaine um ein Vielfaches teurer sein kann, als ein Premier oder Grand Crus aus einem weniger bedeutenden Weingut.

Die Champagne

Wohl kaum ein Getränk steht so für einen luxuriösen und feierlichen Lifestyle. Jeder kennt die Geschichte des Dom Perignon, der die traditionelle Flaschengärung entdeckt haben will, bzw. die Kontrolle über die zweite Gärung, welche in der Flasche stattfindet, erlangt hat. Des Weiteren ist es ihm auch zu verdanken, dass die roten Trauben als weisse Grundweine abgepresst wurden.

Insgesamt erstreckt sich das Weinbaugebiet der Champagne auf ca. 150 km Ausdehnung und bringt logischerweise nicht überall eine gleichbleibende Qualität hervor. Mit knapp 34.000 Hektar Rebfläche ist die Champagne gut 10.000 Hektar grösser als z.B. das deutsche Weinbaugebiet Rheinhessen oder das Burgund. Insgesamt sind es eigentlich die vier wichtigen Regionen der Champagne, welche für die besten Weine verantwortlich sind. Diese Regionen sind: Montagne de Reims, Vallee de la Marne, Cote de Blancs und der Cote de Bar. Bei den Rebsorten haben sich die roten Trauben wie Pinot Noir und Pinot Meunier durchgesetzt. Bei den weissen Rebsorten ist es ganz klar die Chardonnayrebe, welche die Vorherrschaft innehält. Allgemein hat sich durchgesetzt, dass Champagner aus diesen drei Hauptrebsorten erzeugt wird. Des Weiteren sind es aber auch die Rebsorten Urbane, Petit Messier, Pinot Blanc und Pinot Gris. Wenn Sie einmal den Zusatz Blanc de Blancs auf Ihrer Champagnerflasche lesen, können Sie also davon ausgehen, einen reinen Chardonnaychampagner in der Hand zu halten. Das gleiche gilt für die deutlich seltenere Bezeichnung Blanc de Noirs, hier sind es dann die roten Rebsorten Pinot Noir und Pinot Meunier, welche zur Verarbeitung erlaubt sind.

Damit sich die Champagnerweine abheben können und eine gesteigerte Qualität auf die Flasche bringen, hat man einige Regeln festgelegt, die zur Steigerung dieser beitragen sollen. Dazu zählt die obligatorische Handlese der Trauben aus festgeschriebenen Gebieten im Anbaugebiet mit Höchsterträgen von maximal 15,5 Tonnen Traubenertrag pro Hektar, sowie eine auferlegte maximale Pflanzdichte. Die Pressung der Trauben muss schnellstmöglich und schonend erfolgen. Zudem ist für die Schaumweine die Flaschengärung vorgeschrieben und das Transvasierverfahren verboten. Die Weine müssen auch eine Mindestlagerzeit auf der Hefe durchlaufen. Dass Rütteln der Millionen Flaschen wird heutzutage von Maschinen übernommen, es war aber lange Jahre Tradition, dass die Rüttelmeister die Flaschen täglich rüttelten und um eine Achteldrehung über die Zeit in den vorhandenen Rüttelpulten aufstellten. Dieser Prozess dient dazu, dass sich der Hefesatz am Flaschenhals absetzt und bei Degorgieren aus der Flasche gedrückt wird, denn die zweite Gärung führt zu einem Kohlensäuredruck in der Flasche. Dies erklärt auch die Perlage der Schaumweine, manche von ihnen perlen fein und wiederum manche Champagner besitzen eine recht grobe Perlage. Die Perlage eines Schaumweins sagt jedoch noch nichts über die Qualität des Weins aus. Es lohnt sich jedoch ein Champagnerglas am Moussierpunkt zu beobachten und die Perlage in Augenschein zu nehmen. Erst neulich überraschte uns der Champagner aus dem Hause Tralant mit einer sehr vornehm zurückhaltenden Perlage, der Winzer erklärte uns, dass die Kohlensäure in seinem Hause der Weingutsphilosophie nach, nur einem stützenden Charakter diene. Es handelte sich um die Cuvee Louis aus dem Jahrgang 2000 und dem Verschnitt mit Reserveweinen aus den Jahren 99/98/97/95. Genau diese Reserveweine sind es, die den Winzern der Champagne helfen, ihren Schaumweinen Komplexität, Vielschichtigkeit aber auch einen eigenen Charakter zu verleihen. Zudem nehmen die Reserveweine eine wichtige Funktion für die Kellermeister ein, denn Dank der Reserveweine ist es den jeweiligen Kellermeistern überhaupt erst möglich, einen gewissen Weinstil jahrgangsübergreifend immer wieder zu erreichen. Denn dadurch ist es möglich, besonders kühle Jahre mit den besonders heissen Jahren zu vermählen und die jahrgangsbedingten Stärken oder Schwächen auszugleichen. Ganz wichtig jedoch ist die Säurestruktur bei Schaumweinen, die kargen und sehr mineralischen Kreideböden in der Champagne sind optimal dafür geeignet, genau diese Eigenschaften in der Traube zu vereinen. Zudem übernehmen die Böden eine wasserspeichernde Aufgabe und sind so in der Lage, die Reben auch in besonders heissen oder trockenen Jahren mit genügend Nährstoffen zu versorgen.

 

Jahrgangschampagner

In ganz besonders charakterstarken Jahrgängen entscheiden sich die Kellermeister eines Champagnerhauses oft für eine Vintage oder Millesimes Variante. Anders als bei den gängigen Cuvees, dürfen hier nur die Trauben eines einzelnen Jahrgangs verarbeitet werden.Trägt also das Etikett einen Jahrgang, ist ein Verschnitt mit anderen Jahrgängen dann nicht mehr erlaubt. Diese besonderen Jahrgangschampagner stellen dann die Spitze der Qualitätspyramide dar. Eine weitere positive Eigenschaft dieser Prestigeschaumweine ist, dass diese nach der Auslieferung noch über viele Jahre weiterreifen können und zusätzliche Komplexität hinzugewinnen. Bei den „normalen“ Champagnern ist es zwar auch möglich, dass die Schaumweine eine positive Entwicklung auf der Flasche nehmen, aber dieser Reifeprozess sollte nicht bei jedem Champagnerhaus ausgereizt werden. Wir empfehlen Ihnen Standartcuvees in den ersten 2-5 Jahren zu geniessen. Bei den Vintagevarianten empfiehlt sich darüber hinaus eine etwas längere Lagerung. Und die berühmten und prestigeträchtigen Spitzenchampagner a la Dom Perignon, Cristal, Sir Winston Churchil, Grande Annee, R.D., La Grande Dame, Rare, Blanc de Millenaires und Dom Ruinart dürfen sogar über Jahrzehnte hinweg genossen werden.

Geschmacksrichtungen bei Schaumweinen

Die gängigste Geschmacksrichtung bei Champagnern ist ohne Zweifel die Bezeichnung Brut. Von Brut spricht man bei einem Restzuckerwert bis maximal 12 Gramm je Liter. Als extra Brut dürfen sich die Qualitäten bezeichnen, die maximal 6 Gramm aufweisen. Die trockenste Variante ist die Bezeichnung Brut Nature mit maximal 3 Gramm je Liter.

Einige Champagnerhäuser haben zudem Schaumweine mit deutlich schwenkbarer Restsüsse im Sortiment. Diese Varianten sind Demi Sec mit 32-50 Gramm und die süsse Variante, als ,,doux“ deklariert, mit 50 und mehr Gramm Restzucker je Liter.

Die besonderen Flaschenformate bei Sektflaschen

Als Demi oder Filette bezeichnet man die halben Flaschen mit einem Volumen von 375 ml.

Eine Normalflasche mit 0,75L bezeichnet man auch als Imperial. Die doppelte Menge einer Standartflasche bezeichnet man als Magnum, mit einem Fassungsvermögen von 1,5L. Die Jeroboam ist die Doppelmagnum und somit so gross wie 4 Normalflaschen. Eine Art Zwischengrösse stellt die Rehoboam mit 4,5 Litern dar. Die Methusalemflasche fasst stolze 6,0 Liter. Eine Salamanassar sogar ganze 9,0 Liter und eine Balthasar 12,0 Liter. Nur für Ihre nächste Teilnahme bei „Wer wird Millionär“ verraten wir Ihnen auch noch die extrem seltenen Flaschenformate für 15,0 Liter = Nebukadnezar, 18,0 Liter = Melchior oder Goliath, 25,5 Liter = Sovereign / Souverain, 27,0 Liter = Primat und zu guter Letzt eine 30,0 Literflasche mit dem Namen Mechisedech. Übrigens kann es passieren, dass Sie alleine für die leere Flasche eines solchen Grossformates mehrere Hundert Euro ausgeben müssen, denn die Herstellung erfolgt oft nur auf Bestellung und wird von geübten Glasbläsern ausgeführt.

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