Nachdem wir mehrere Winzerberichte über die Lese 2018 in europäischen Weinregionen veröffentlicht haben, wendet sich unser Blick nun Südamerika.
Jeder Weinliebhaber hat seine Favoriten, und es ist natürlich kaum möglich die Informationen aus allen Weinanbaugebieten zu sammeln. Meine Wahl fiel zuerst auf den Hersteller einer meiner Lieblingsweine Montes Alpha aus Chile.
Wer eine Flasche von diesem Wein aus dem Jahrgang 2015 auf dem Tisch gehabt hat, wird mich sicherlich verstehen. Die unverkennbaren Nase und Gaumen von Cabernet Sauvignon und viel Frische machen aus dem Montes eine perfekte Begleitung für Fleischgerichte und Wild. Aber zurück zum Lesebericht.
Lesebericht 2018 Chile
Quelle: Montes S.A. Bodega de Apalta
Der Jahrgang 2018 war außergewöhnlich und von sehr guter Qualität. Die Wetterbedingungen im Sommer und Frühling waren ziemlich gut. Die Durchschnittstemperaturen waren niedriger als normal, was die Ernte mehr als erwartet verzögerte, wodurch langsamere und komplexere Reifungsprozesse möglich wurden.
Bei den weißen Sorten kam es zu ca. fünf Tagen Verspätung, was aber durchaus im normalen Bereich liegt (durchschnitlich 5 bis 15 Tagen).
Obwohl es für die weißen Trauben zunächst nicht einfach war, die beste Reife zu erreichen, konnten die Winzer durch geduldiges Warten sehr gute Eigenschaften erzielen. Dabei verhielt es sich in jedem Tal anders: Bei Leyda war die Ernte etwas früher, während Casablanca und Zapallar etwas länger reifen mussten.
Die beste Lese seit 10 Jahren
Wir bewerten diese Saison als eine der besten Ernten der letzten zehn Jahre. Die Erträge lagen zwischen fünf und zehn Prozent über dem Durchschnitt eines normalen Jahres, erzählt Winzer.
Da jedoch, wie bei den weißen Sorten, eine längere Reife dank ruhigerer Temperaturen (ohne sehr hohe Temperaturspitzen) entstand, war die Farbentwicklung außergewöhnlich.
Die permanenten Proben und Anpassungen bei der Herstellung, ermöglichte es uns, eine perfekte phenolische Reife zu erreichen und Weine von sehr guter Farbe und hervorragenden Aromen zu erhalten.
Bei den Trauben aus dem Maipo Valley lag die Reife im Normalbereich, es gab keine signifikante Verzögerung. Colchagua dagegen hatte eine größere Verzögerung, wodurch die Entwicklung der Reife begünstigt und eine bessere Säure, bessere Farben und eine bessere Konzentration als in normalen Jahren erzielt wurde.
Im Herbst hat es nur einmal geregnet, wonach die Temperaturen noch weiter sanken. Danach gab es kein störendes Ereignis mehr, so dass wir ohne Eile auf die beste Reife warten konnten, einschließlich der Carmenères.
Die Trauben waren sehr gesund, so konnten wir sehr gute Fermentationen durchführen.
Wir konnten die Weine ohne größere Schwierigkeiten verarbeiten und jeder Charge unsere persönliche Aufmerksamkeit schenken, die ihr Potenzial maximal zum Ausdruck bringt.