Mitte Ausgust 2017 verbrachten wir einen genussvollen Abend im Restaurant Shiraz.. Dieser brachte aus seinem Urlaub eine kleine Wein-Überraschung mit. Mit seinem Urlaubsmitbringsel aus dem Urla Tal, sollte es ihm gelingen unseren Abend weingenüsslich zu versüssen. Das Restaurant ist einen Besuch wert, denn hier ist ein eingespieltes Team am Werk.
Gang eins: Eine kalte Tomatengaspacho mit Orangenessig und einem lauwarmen Cous Cous.
Gang zwei: Yellowfine Thunfisch mit Sesam an einer Salsa Miso.
Gang drei : In einer Glaskugel serviert, heisses Kofpsalatsüppchen mit Kürbiskernöl.
Gang vier: Ein auf den Punkt gebratenes Mittelstück vom Steinbutt, arangiert mit Sommergemüse und dem beliebten Curryschäumchen.
Gang fünf: Ein kross auf der Haut gebratener Adlerfisch mit einem sehr geschmackvollen Pastinakenpüree und einer karamellisierten Karotte.
Unserem Angelus Vergleich im Restaurant Shiraz sollte eine kleine Zwischenverkostung von türkischen Weinen folgen.
Inhaber Serkan Akgün hatte uns aus seinem Urlaub in der Türkei eine Kollektion aus dem Urla Valley, des gleichnamigen Vorzeigeweingutes mitgebracht.
Urla Chardonnay 2015
Ein reiner Chardonnay, der sich frisch und fruchtig präsentierte. Am Gaumen von ganz sanfter und milder Art. Für den geübten Chardonnaytrinker, der gerne mal einen Weissen aus dem Chablis oder Pouilly Fuisse Gebiet trinkt, ist dieser türkische Chardonnay keine wirkliche Alternative. Der Urla Chardonnay bedient eher die Kundschaft, welche nach säurearmen Weinen auf der Suche ist. Für unseren Geschmack lässt er etwas Finesse und Spitzigkeit vermissen. Hier ist noch Luft nach oben. 82 Punkte.
Urla Vourla 2016
Eine Cuvee aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und der autochtonen Boğazkere. Der Vourla 2016 ist natürlich noch jung, aber er steht satt im Glas mit einer ganz leichten Transparenz im Glas. Der Duft erinnert eher an einen jungen Rhonewein, der wenig bis gar kein Holz im Ausbau abbekommen hat. Dennoch versprüht er reife Fruchtaromen die sogar in Himbeere und leicht blumige Anklänge gehen. Der Wein ist am Gaumen von mittlerer Konzentration, die Tannine sind sehr harmonisch und kaum adstringend, obwohl der Wein noch so jung ist. Es ist erstaunlich, dass türkische Weine so an bekannte Weinstilistiken erinnern können. Hier merkt man die Hingabe und Besessenheit nach dem bestmöglichen Ergebnis in der Flasche. Er hält eben den internationalen Vergleichen stand. Gute und verdiente 90 Punkte.
Urla Nero d’Avola & Urla Karası 2016
Eine Cuvee aus einem speziellen Klon der Urla Nero d’Avola und der autochtonen Urla Karası Traube. Dieser Wein duftet wie die Steigerung des oben beschriebenen Vourla 2016. Hinzu kommen deutlichere Veilchennoten und eine würzige bis kräutrige Aromatik, fast schon an toskanische Rosmarinsträucher erinnernd. Auch die Farbe ist etwas dunkler mit violetten Reflexen, immer noch nicht ganz blickdicht. Am Gaumen füllig und kraftvoll mit präsenten Tanninen, die reif sind und mit einer lebendigen Säure. Toll gelungen und mit Potenzial für mindestens 10 Jahre ausgestattet. 91 Punkte.
Urla Tempus 2015
Die Spitzencuvee Tempus im Hause Urla besteht aus Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot. Sie verkörpert im Prinzip eine Bordeauxblend. Hier machen sich auch dunkle Beerenaromen breit, etwas Cassis, Schokolade und eine feine rauchige Nuance schwingt mit. Am Gaumen voll und charakterstark im Ausdruck, obwohl der Wein noch sehr jung ist. Hier liegt noch eine weitere positive Entwicklung in der Flasche verborgen. Es wird spannend sein den Tempus weiter zu verfolgen. 91-92+ Punkte
Die Gänge 6 – 8 im Restaurant Shiraz:
Gang sechs: Ein Nudelrisotto mit ukrainischem Trüffel und Rucola.
Gang sieben: Auf den Punkt gebratene Wagju Hüfte mit geschmortem Kalbsrücken und einer Kartoffelcreme
Gang acht: Die Dessertvariation Pina Colada lassen Sie sich am besten von Serkan selber erklären — >>
Die Weine des Weinguts Urla können Sie hier genauer studieren– >>
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