Als Fortführung des Themas „Cabernet Sauvignon“ liefern wir nun den versprochenen zweiten Teil des Artikels „Das große Cabernet Sauvignon-Kaleidoskop“, in dem wir auf drei weitere Weine eingehen.
Es handelt sich dabei um ein wenig hohe Preisklasse und dementsprechende Erwartungen. Für mich war das die erste Begegnung mit allen dreien.
Coppola Diamond Collection, Black Label Claret, Cabernet Sauvignon
Der Black Label Claret ist ein Kalifornier. Doch der Winzer zauberte nach alter französischer Manier mit Cabernet Sauvignon, ein wenig Petit Verdot, Malbec und Cabernet Frank. Preisklasse um die $ 30.
Aufregender temperamentvoller Wein mit einem eleganten Bouquet: Brombeere und Cassis, Pflaume, Dunkelfrucht-Konfitüre. Am Gaumen polierte Tannine, Nuancen von reifen Kirschen und Schokolade. Ziemlich üppig und fruchtig. Passt wunderbar zu Wild und Ente.
Und zum guten Schluss unsere Verkostungsnotizen von zwei echten Franzosen:
Le Marquis de Calon Segur 2016
Edler Tropfen aus Saint-Estèphe mit 53 % Cabernet Sauvignon, 38 % Merlot, 7 % Cabernet Frank und 2 % Petit Verdot.
Würzig, wie man es von Saint-Estèphe kennt, mit wunderbaren erdigen Nuancen und Veilchennote. Im Mund die Frische von nicht ganz reifen Schwarzen Johannisbeeren und später ein wenig Schokolade. Sehr ausgeglichene Tannine und Säure. Beim Abgang leise Noten von Kräutern. Mit dem Wein kann man sich lang beschäftigen und wieder neue Entdeckungen machen (zumindest aus meiner Laien-Sicht). Kein Speisegericht ist mir gut genug, um diesen Wein zu begleiten – ich trinke ihn solo.
Chateau Meyney Cru Bourgeois 2017
Noch ein Wein aus Saint-Estèphe. 60 % Cabernet Sauvignon und 40 % Merlot. Verliert um wenige Punkte gegen seinen Rivalen Le Marquis und ist etwas weniger ausgeglichen. Hier kann aber die empfohlene Trinkreife eine wichtige Erklärung liefern. Diese wird erst im Jahr 2025 erreicht. Aber auch heute wird der Wein niemanden enttäuschen.
Nase: Pflaume, Schwarze Johannisbeere, etwas Pfeffer. Am Gaumen angenehme Holundernoten und Tabak, Holz. Der Abgang ist sehr lang und komplex.
Hervorragend beschrieben, ich könnte sofort zum nächsten Weinhändler fahren 🙂