Die Domaine Lafage in RotDas Weinbaugebiet Languedoc:
Mit dem Languedoc hat Frankreich sein größtes Weinanbaugebiet. Die bestockte Anbaufläche im Languedoc ist fast drei Mal so groß wie die komplette Rebfläche Deutschlands zusammen. Dass bei dieser Masse nicht alles Klasse sein kann ist logisch. Doch finden sich hier, westlich des Rhônetals, die verborgenen Perlen der Französischen Weinbaukunst. Über fast 240 Kilometer Länge erstrecken sich die Rebflächen in Küstennähe, hier ist das größte Problem Trockenheit. Mehr und mehr Winzer gehen daher dazu über, bei Buschrebenerziehung die Rebdichte zu verringern, so dass für jede genug Wasser vorkommt, aber leichte Stresssituationen im Hochsommer nicht ausbleiben. Das sorgt einerseits dafür, dass keine Bewässerung notwendig ist, andererseits gibt der Stress der Rebe dem Wein am Ende mehr Rasse und Struktur. Historisch gesehen, brachten wie in so vielen Weinbaugebieten Europas, schon die Römer noch vor Christi Geburt den Wein ins Languedoc. Ein entscheidender Moment war zudem die Gründung der Universität Montpellier im Jahre 1289, was den Weinbau und die Techniken drumherum voran brachte. Nach einer Mehltaukatastrophe Mitte des 19. Jahrhunderts, von der sich das Languedoc zwar rasch erholen konnte, was aber künftig weiter zu Lasten der Qualität ging, wird seit dem frühen 20. Jahrhundert die Klasse in der Masse wieder spürbar mehr. Hierfür verantwortlich sind gerade in der jüngsten Zeit ambitionierte Winzer, die mutige Wege gehen und das Potential von Lage, Klima und Rebe perfekt kombinieren.

 

Die Domaine Lafage:

Jean-Marc Lafage ist vielleicht einer der fähigsten Weinmacher, die wir bislang kennengelernt haben. Sein Gespür für Auswahl der Weinberge, der anzubauenden Reben und des Timings zur Ergreifung der richtigen Schritte im Weinkeller ist außergewöhnlich. Es ist die Kombination aus diesem sehr guten Einfühlungsvermögen in die Rebe, technischem Sachverstand und einem feinen Geschmack, die ihn befähigt bei der Weinerzeugung vieles richtig zu machen und sein hohes Talent und Können immer wieder unter Beweis zu stellen. Die einzigartig perfekte Kombination aus Frucht, Kraft und Eleganz findet man hauptsächlich in den Gewächsen seiner eigenen beiden Güter Domaine Lafage und Château Saint-Roch, aber auch in den Weinen der Güter anderer französischer oder internationaler Weinanbaugebiete, bei denen er beratend tätig ist. Unterstütztung erfährt Jean-Marc Lafage durch seine Frau Eliane, die ebenfalls Önologin ist und schon in vielen Ecken der Welt gearbeitet hat. Seit dem Jahr 1996 baut das Paar die Domaine Lafage schrittweise auf, die Vinifikation und Abfüllung fand bislang in einer ehemaligen Winzergenossenschaft südlich von Perpignan statt.

Mas Miraflors & Co.:

Miraflors in Rot und Rosé
Um möglichst autark arbeiten zu können, entstand ein neues Weingut namens „Mas Miraflors“, welches Produktion, Gastronomie und Önotourismus in sich vereint. Nach Lafages Ansicht sollen Weingüter offen sein, einladend wirken und ihre Weine den Gästen auf unkomplizierte Weise näher bringen. Die wertvollsten Trümpfe der Domaine Lafage jedoch stellen die erstklassigen – zum Teil spektakulär gelegenen – Weinberge am Fuße des Pic de Canigou, dem Berg der Katalanen, dar. Dort, im Terroir „Les Apres“ als auch in den in der Nähe zum Mittelmeer gelegenen Parzellen des Terroirs „Perpignan-Méditerranée“ befinden sich Weinberge, welche bevorzugt mit einheimischen Rebsorten wie Grenache Gris, Grenache Noir, Mourvèdre, Muscat d‘Alexandrie und Carignan bestockt sind. Außergewöhnlich sind die steilen Lagen der alten Weinberge im Terroir „Vallée de l‘Agly“. Dort – im ehemaligen Süßwein-Epizentrum des Roussillons nördlich von Pergignan gelegen – entstehen die Trauben für den Wein „Cayrol“, einen kräftigen, geschliffenen und eigenständigen Rotwein aus der Rebsorte Carignan. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis die bereits in römischer Zeit angelegten Weinbergsterrassen beim Küstendorf Collioure das Interesse von Jean-Marc Lafage wecken würden: in umwerfend schöner Lage direkt über dem Mittelmeer wurden uralte Terrassen aus Schieferböden aufgebaut und alte, historische Rebsorten rekultiviert. Ein sehr spannendes und einzigartiges Projekt. Das wirklich umwerfende Resultat ist der „Arqueta“, ein sehr reicher und konzentrierter Rotwein, den man nicht vergisst. Beim „Cayrol“ und beim „Arqueta“ liegen die Erträge der Weinberge extrem unterdurchschnittlich zum Rest der Region – das war damals auch der Grund, weshalb man die Lagen aufgegeben hatte. Man mag gespannt sein was Jean-Marc Lafages kreativer Geist zukünftig noch anpacken wird – die Ergebnisse sind auf jeden Fall probierenswert – bisher sind die Weine der Domaine Lafarge jedenfalls repräsentative Perlen des Languedocs.

Die Weine der Domaine Lafage im Überblick: Hier klicken