Die Iberische Halbinsel ist für viele Weinliebhaber etwas Besonderes. Da das Thema „Wein“ so stark mit dem Kulturellen verwachsen ist, bietet La Peninsula Ibérica außer fruchtbarem Boden unterschiedlichster Natur und mehreren für den Weinbau günstigen klimatischen Zonen viel an Tradition und Wein-Romantik.
Hier wachsen viele Rebsorten, welche nirgendwo sonst zu finden sind, von hier stammen Geschichten mit unglaublichem Kolorit.
Nicht nur in Spanien, sondern auch in Portugal macht der Kenner immer neue Entdeckungen.
Zu Portugal kommen wir aber später und fangen unsere Genussreise in Zentralspanien an.

Toledo im Sommer – es ist heiß, der Fluss Tajo ist schmaler und grünlicher geworden, die aus Riesensteinen gemauerten Brücken in der alten Hauptstadt flimmern in der Hitze. El Sartén (Die Pfanne) nennen manche Spanier das ganze Gebiet.
Die Hitze treibt die Wurzen der Pflanzen tiefer in die Erde – das gibt dem Wein eine weiche mineralische Note. In sehr heißen Jahren kann man es am Glas besonders gut riechen – man empfindet einen leichten Erdgeruch, eine edle Frische.

Kastilien-La Mancha heißt diese Gegend, hier befindet sich das größte Weinbaugebiet Spaniens.
Auch wenn man unglücklicherweise kein Weinliebhaber ist, den Namen kennt jeder, was dem großen Miguel de Cervantes zu verdanken ist.
Sein Don Quijote de la Mancha – sei es Zufall oder Absicht – streifte in seiner Zeit durch viele Gegenden, wo man die edlen Tropfen zuzubereiten weiß. Nun fragen sich die Spanier, wie die Weine von damals wohl geschmeckt haben mögen.
Auch Lopez Zamarra, bekannter spanischer Sommelier, gibt diesbezüglich eigene Hypothesen preis.
„Ich denke, dass die spanischen Weine aus dieser Zeit einen relativ hohen Alkoholgehalt von ungefähr 140 bis 150 hatten, da sie in einem sehr sonnigen Gebiet entstanden, wo das Klima das begünstigt. Das waren Weine mit viel Körper und reiner Struktur. Das Einzige, was diesen Weinen zugesetzt wurde, war Schwefel, damit sie länger hielten und um die weitere Fermentierung zu stoppen” (L. Zamarra. El Diario).
Auch heute haben viele Weine de la Mancha viel Körper, was angesichts der steigenden Temperaturen kein Wunder ist, denn je weniger Wassergehalt die Beeren haben, umso höher ist ihr Extrakt.

Wer für kleines Geld einen guten La Mancha-Wein aus verschiedenen Rebsorten probieren will, kann sich mit drei Flaschen einen guten Vergleichstest leisten.

Wein aus iberischer Halbinsel

Alle drei Weine stammen aus dem Jahr 2014 und aus einer Bodega, daher ist der Vergleich besonders für die Anfänger interessant, um die Unterschiede zwischen den Rebsorten zu erschmecken. Vielleicht hat unser Ritter gerade nach so einem Vergleich sich den Kampf mit den Weinschläuchen geliefert.

Auf dass du innewerdest, Sancho, wie viel Gutes das fahrende Rittertum in sich begreift.